Erwin Rommel

Erwin Rommel

Die Anfang der 1960er-Jahre erbaute „Ständige Truppenunterkunft“ in Dornstadt erhielt am 12. Juni 1965 den Namen Rommel-Kaserne. Benannt nach Erwin Rommel, der am 15. November 1891 in Heidenheim an der Brenz in Württemberg das Licht der Welt erblickt hat. Rommels Leben als Soldat begann 1910. Als Fahnenjunker kam er zum 124. Infanterieregiment in Weingarten. Weitere Stationen waren unter anderem Ulm und Münsingen. Während des Ersten Weltkrieges feierte er mit der Eroberung des Monte Matajur am Isonzo 1917 seinen ersten Erfolg.

Dafür erhielt Rommel den höchsten deutschen Orden, den Pour le Mérite verliehen. Im Jahr 1937 erschien sein erstes Buch „Infanterie greift an“, das als Standardwerk zur Infanterieausbildung in viele Sprachen übersetzt wurde. Während des Frankreich-Krieges im Mai 1940 gelang  Rommel als Kommandeur der 7. Panzerdivision der Durchbruch durch die feindlichen Verteidigungslinien. Ein Jahr später erhielt er das Kommando über das deutsche Afrika-Korps übertragen, das unter seiner Führung bis Ende 1942 mit wechselndem Erfolg gegen die Briten kämpfte. Die Erstürmung von Tobruk und die Schlacht von El Alamein begründeten seinen Ruhm als Taktiker. Er ging als „Wüstenfuchs“ in die Geschichte ein.

Mitte 1944 wurde er zum Oberbefehlshaber der Truppen in Nordwestfrankreich ernannt. Die vernichtende Überlegenheit der Alliierten erkennend, forderte er Hitler auf, die militärischen und politischen Konsequenzen hieraus zu ziehen. Hierunter verstand er: Waffenstillstand und Separatfrieden mit den Westalliierten. Eine Beseitigung oder gar Tötung Hitlers lehnte er aber ab. Dennoch wurde Rommel in die Ereignisse und Folgen des 20. Juli 1944 verstrickt. Hitler zwangt ihn deshalb am 14. Oktober 1944 in Herrlingen bei Ulm zum Selbstmord. Der erzwungene Freitod mit Giftkapseln bewahrt Rommels Familie vor der Verurteilung durch den Volksgerichtshof und vor der gefürchteten Sippenhaft.

Die Wehrmacht verheimlicht vor der deutschen Öffentlichkeit die wahren Umstände des Todes. Erwin Rommel wurde mit einem Staatsbegräbnis an seinem Wohnort in der Gemeinde Herrlingen beerdigt. Dort befindet sich heute noch sein Grab mit einem schlichten
Holzkreuz. Anlässlich des 40. Todestages ließ der Inspekteur des Heeres 1984 einen Gedenkstein in der Rommel-Kaserne (Foto oben) aufstellen. Rommels Sohn Manfred, Stuttgarts damaliger Oberbürgermeister, nahm an diesem militärischen Zeremoniell teil. An der Wippinger Steige in Herrlingen, wo in unmittelbarer Nachbarschaft Rommel 1944 die Giftkapseln zu sich genommen hatte, steht ein weiterer Gedenkstein.

Zuletzt wurde die Namensgebung diskutiert, als die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen einen „offenen Meinungsbildungsprozess“ innerhalb der Bundeswehr angestoßen hatte – dort, „wo Kasernen nach Personen oder anderweitigen Wehrmachtsangehörigen benannt sind, die nicht im Einklang mit dem heutigen Traditionsverständnis der Bundeswehr stehen könnten“.
Eine dienststellenübergreifende Meinungsabfrage in der Dornstadter Kaserne hat aber fast einstimmig ergeben, dass der Name „Rommel“ bleiben soll, war die Auskunft des Sanitätsregiments 3  „Alb Donau" im Jahr 2018. Der Name blieb.